Das Mandelkern Protokoll ist ein Forschungsprojekt zur individuellen und gesellschaftlichen Verwandlung. Es handelt sich um ein künstlerisches Dokumentationsformat einer Begegnung oder eines Momentes.

Ganz im Sinne des von Nipun Metha’s entwickelten Begriff des “giftivism”, einer radikalen Handlung der Großzügigkeit, um die Welt zu verändern, erhalten die Teilgebenden das Werk als Geschenk.

Das Mandelkern Protokoll entsteht, wir bleiben in Bewegung und im Machen, weil wir Kunst können, weil wir über eine wunderbare Region und deren Menschen erzählen wollen und weil wir so eventuell einen kleinen gesellschaftlichen Beitrag erbringen. Nach all den Worten und Gesprächen, folgen die nächsten Aktionen und es geschieht - jetzt gerade und über die Grenzen hinaus.

Didier Scheuren, artiste ingènieure

Alle drei Jahre wird der Künstler Ostbelgiens gekürt. Der Preis ist ein Zeichen der Wertschätzung für alle ostbelgischen Künstlerinnen und Künstler.

Der Aufruf 2023 des Kulturministeriums der deutschsprachigen Gemeinschaft Ostbelgiens steht unter dem Thema des "New European Bauhaus".

Didier Scheuren (geb. 1977), artiste ingènieure, ist als Kurator und Kunstvermittler tätig. Er arbeitet als Künstler, als soziokultureller Projektentwickler und künstlerischer Prozessbegleiter.

Didier Scheuren wohnt in Sankt Vith im Kuckuck, einem ehemaligen Café, das als experimenteller Raum genutzt wird. So ist es zugleich Ausstellungsort, Atelier, Wohnort, Konzertraum und vieles mehr - vor allem aber ist es ein Ort des Austauschs und der Begegnung für Kunst- und Kulturinteressierte um gemeinsam zu arbeiten.

Warum aber der Titel „Mandelkern Protokoll“? Die Amygdala, auch Mandelkern genannt, ist dafür zuständig, Situationen emotional zu bewerten und wiederzuerkennen. Sie verknüpft Ereignisse mit Emotionen und speichert diese ab. Ein Protokoll zeichnet auf, hält fest oder schreibt vor, zu welchem Zeitpunkt oder in welcher Reihenfolge welcher Vorgang durch wen oder durch was veranlasst wurde oder wird

Mandelkern Protokoll ist ein künstlerisches Dokumentationsformat einer Begegnung oder eines Momentes. Die filigranen kleinformatigen Zeichnungen zeigen das “in between” und materialisieren den gefüllten Äther. Wir schaffen Begegnungen und Austausch, gehen fragend auf die Menschen zu, öffnen uns und sprechen über das, was uns gerade bewegt, sind da, ohne Intention und schaffen einen Moment voller Leichtigkeit und Verbundenheit. 

Dem Mandelkern Projekt gelingt es auf ganz besondere und leise Weise, neue nachhaltige und inklusive, aber gleichzeitig ästhetische Lösungen für Alltagsprobleme anzubieten und schafft Anregungen, die Deutschsprachige Gemeinschaft lebenswerter zu gestalten. Es entsteht ein künstlerisches Abbild der Region, ihres Alltags und ihrer Bewohner.